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Sardinien hat eine faszinierende Geschichte welche bis zu 9.000 Jahre v. Chr. zurückreicht und durch Knochenfunde zweifelsfrei belegt ist. Viele Völker und Kulturen haben die Insel im Verlauf ihrer jahrtausende alten Geschichte geprägt. Die wohl prägendste Phase war die neolithische mit ihrer Nuraghenkultur um 1600 v. Chr..
In dieser Zeit entstanden die, überall auf der Insel zu findenden, Turmbauten aus Stein, sog. Nuraghen. Über 7000 dieser markanten Bauwerke sind über die Insel verteilt zu finden. Diese dienten vor allem religiösen und Kultzwecken, auch wenn dies von einigen Historikern nach wie vor bezweifelt wird.
Neben den Turmbauten sind ebenfalls die sog. Gigantengräber und Felsgräber (Domus de Janas) zu erwähnen. Hierbei handelt es sich um, aus riesigen Steinen erbaute heilige Grabstätten. Zahlreiche dieser Bauten sind auch heute noch in einem sehr guten Zustand und können besichtigt werden.
Die Wurzeln der Sarden liegen in der Viehzucht und Landwirtschaft. Im Zeitalter der Phönizier von 9000 bis ca. 500 v.Chr., welche damals die nahe nordafrikanische Küste um das heutige Tunesien und Libanon beherrschte, blühte der Handel auf Sardinien auf. Die Phönizier, ein Seefahrervolk mit dem bekannten Machtzentrum Karthago, führten später Kriege gegen die Punier welche das Territorium Sardiniens für sich beanspruchten.
Kultur & Geschichte
Ab ca. 240 v. Chr. übernahmen zunächst die Römer die Macht, auf die die Vandalen und später die Byzantiner folgten, deren Herrschaft 832 n. Chr. endete. Nach dieser Zeit war Sardinien autonom durch vier Landesfürsten, der Guidicati, regiert. Noch heute erinnert die bekannte Flagge Sardiniens, welche vier Mohren zeigt, an die Zeit der autonomen Herrschaft der vier Guidicati, die die Insel gegen die Angriffe der Araber verteidigten.
Aufgrund der späteren, teilweisen Besetzung der Küsten Sardiniens durch die Araber, fühlten sich die Küstenstädte des Festlandes jedoch zunehmend bedroht. Die Herrscher von Pisa und Genua verbündeten sich daraufhin, verdrängten die Araber wieder und teilten die Insel unter sich auf.
Im weiteren Geschichtsverlauf folgten weitere Kriege und Sardinien erlebte zahlreiche Herrscher unterschiedlicher Nationen. Im Norden der Insel wurden die Sarden durch katalanische Siedler vertrieben, die Alghero kulturell stark prägten. So findet man im Sprachgebrauch auch heute noch katalanische Begriffe und auch die Architektur Algheros erinnert stark an die spanische. Zahlreiche Erbfolgen, unter anderem die Habsburger Linie sorgten dafür, dass auch einzelne Begriffe der deutschen Sprache ähneln.
Heute ist Sardinien wieder eine autonome Region Italiens und besteht aus den vier Provinzen Nuoro, Oristano, Sassari und Sud Sardegna.